Verein

Auf der Zielgeraden zur neuen Turnhalle

von Hannes Bräu

Garmisch-Partenkirchen – Endlich sieht er Licht am Ende des Tunnels. Die Erleichterung ist groß, das hört man Björn Michel an. Die Traglufthalle, die der Turn- und Sportverein Partenkirchen (TSVP) auf der Freifläche hinter dem Olympia-Eissportzentrum (OEZ) errichten möchte, könnte schon in diesem Herbst stehen. Die Idee, eine solche zu kaufen, wofür mit Kosten von mindestens 200 000 Euro zu rechnen war, wurde mittlerweile verworfen.   „Wir wollen eine mieten“, sagt der Vorsitzende. „Dadurch wird das Risiko für den Verein deutlich geringer.“ Sobald mit dem Anbieter Einigkeit besteht, „stellen wir bei der Gemeinde den entsprechenden Bauantrag“. Damit hat der TSVP mit seinen gut 1700 Mitgliedern und 15 Abteilungen endlich ausreichend Platz zur Verfügung. Und ist einen Schritt weiter auf dem Weg zur ersehnten Sportarena am Eissportzentrum.

Dort hat der Verein 2018 seine Heimat gefunden. „Aus der ehemaligen Curling- wurde eine Ballsporthalle, die wöchentlich von insgesamt 300 Aktiven – darunter hauptsächlich Kinder und Jugendliche – genutzt wird, sagt Michel. „Das ist ein absoluter Glücksfall.“ Somit könne der Verein das Training flexibel gestalten. Der TSVP ist Langzeitpächter im OEZ. Das bestätigt auch Wodan Lichtmeß, Vorstand der Gemeindewerke. Allein das vorhandene Angebot deckt den Bedarf aber noch lange nicht, zumal der TSVP enormen Zulauf verzeichnet. Das Dilemma: „Schon jetzt gibt es für einzelne Handballteams, die Kindersportschule und auch andere Sparten keine ausreichenden Trainings- und Hallenzeiten mehr.“ Abhilfe zu schaffen, sieht Michel als Aufgabe des Vereins an. „Wir müssen für unsere Infrastruktur sorgen.“ Er nimmt nicht die Gemeinde in die Pflicht, von der „wir eh ordentlich unterstützt werden“. Der Mediziner fordert ein Umdenken und ist mit dem Verein aktiv geworden. Es ist nicht die Dauerlösung, um die der TSVP seit gut zehn Jahren ringt. Aber eine Variante für den Übergang. Ob das langfristige Ziel einer festen Halle finanziell überhaupt machbar wäre, kann Michel aktuell nicht sagen.

Das Engagement des TSVP überzeugt Bürgermeisterin Elisabeth Koch (CSU): „Garmisch-Partenkirchen ist schon immer vom Sport geprägt, egal ob Wintersport oder im Sommer“, sagt sie. „Der Markt bietet für so viele Sportbegeisterte ideale Bedingungen. Von daher sei es nur eine logische Konsequenz, dass wir stets darauf bedacht sind, auch unseren Kindern und Jugendlichen Hallen zur Verfügung zu stellen, die ihnen ein regelmäßiges und professionelles Training ermöglichen.“ Nachdem sie früher selbst viele Jahre Handball gespielt hat, kennt sie die Situation des TSVP und weiß, wie wichtig eine hochwertige Halle für Sportler ist. „Daher bin ich dem Gemeinderat auch sehr dankbar, dass wir in den Haushaltsberatungen jedes Jahr großzügig Gelder für die Unterstützung der Vereine und Bedarfe des Sports bereitstellen – schließlich investieren wir hier definitiv auch in die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen, in unsere Zukunft“, betont Koch. Deshalb steht der Markt Vereinen wie dem TSVP gerne zur Seite, wenn sie derartige Projekte anpacken.

Die Traglufthalle soll aber dem Vorsitzenden zufolge auch den Schulen im Ort zugutekommen – „gerade während der Bauphasen“. Aktuell steht die Halle der Zugspitz-Realschule nicht zur Verfügung, danach kommt das Werdenfels-Gymnasium an die Reihe. „Vormittags könnte der Unterricht bei uns stattfinden.“ Auch der Kindersportschule, die seit diesem Jahr läuft, und dem bewegten Hort „Sport nach 12 all in“ dient der zusätzliche Platz.

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