Handball

Wieder Handball-Krimi mit Happy End!

Garmisch-Partenkirchen - Zu Anfang der Saison schien es so, dass enge Spiele für Partenkirchens Männer eher kein gutes Ende nehmen. Man erinnere sich an den Saisonauftakt und das unglückliche 22:23 gegen den TSV Sonthofen vor heimischer Kulisse. Am Sonntagabend bewiesen die Mannen von Hannes Bräu aber, dass ihnen die "Crunch-Time", also die letzten 10 bis 15 Minuten eines Spiels, mittlerweile liegen. In einem richtig guten Handballkrimi entschied der TSVP gegen den SC Unterpfaffenhofen/Germering II mit 35:34 das Duell für sich und zeigte durch ansehnlichen Bezirksligahandball, auch wenn die Partie wieder so begann, wie man es in Partenkirchen mittlerweile gewohnt ist: Einem guten Start folgen Fehlwürfe und Unkonzentriertheiten. Der Gegner gewinnt wieder die Oberhand. Die Gäste aus der Metropolregion München zogen ein schnelles Spiel auf, versuchten mit ihrer jungen Mannschaft einfache Tore zu erzielen, was die Partenkirchner bis zur Halbzeit kaum verhindern konnten. Einer beim SC war schon in dieser Phase kaum zu stoppen: Zacharias Flierl. Der großgewachsene Rückraumspieler war innerhalb der 60 Minuten der überragende Akteur auf beiden Seiten. Bräu adelte ihn als "besten Werfer der Liga". Kaum ein Spieler bisher habe so ein ideales "Wurfbild" und würde von seinen Mitspielern so clever in Szene gesetzt. Während der gesamten Spielzeit versuchte man alles, Flierl aus dem Spiel zu nehmen. Die letzten 20 Minuten treten Sebastian Malik (eher erfolglos mit Zwei-Minuten-Strafe) und Franz Rieger gegen Unterpfaffenhofens Toptorschützen in Manndeckung. Sicher gelang das in der Schlussphase besser, auch weil der jungen SC-Truppe merklich die Luft ausging, aber am Ende standen bei Flierl 15 Tore auf dem Konto. Alleinunterhalter war er aber sicher nicht. Unterpfaffenhofen war auf allen Positionen gefährlich und versuchte vor allem über 1:1-Situationen zum Durchbruch zu kommen, was Partenkirchen gerade in der Schlussphase, als man die Partie drehte, immer besser unterband.

Mit viel Einsatz, Leidenschaft und wieder an die 180 Zuschauer in der Halle, die das Team lautstark unterstützten, drehte Partenkirchen die Partie. Eine dramatische Schlussminute sollte die Entscheidung bringen. Eher glücklich landete der Ball im letzten Partenkirchner Angriff beim Stande von 34:34 bei Christoph Widenmayer, der gekonnt im 1:1 seine Chance suchte und verwandelte. In der Folge kassierte Franz Rieger durch sein überhartes Einsteigen gegen Flierl eine Zeitstrafe, die Unterpfaffenhofen aber nicht nutzte. 7 Sekunden vor Ende hatte Partenkirchen wieder den Ball. Die Uhr lief schon runter, ein technisches Problem verhinderte das Schlusssignal, ein Fehlpass von Valentin Müller, der trotzdem wieder eine gute Partie ablieferte, landete beim Gegner, der zwar verwandelte, aber auch feststellen musste, dass die Partie schon seit 5 Sekunden zu Ende war.

"Beide Teams waren auf Augenhöhe und das ist schon für uns ein großer Erfolg", resümierte Bräu, dessen Team zum zweiten Mal vor heimischer Kulisse eine Mannschaft aus dem Top 4 schlug. Möglich war das auch, weil Kreisläufer Jannik Guggenmos endlich wieder zu seiner alten Form fand und vorne eiskalt verwandelte und sicher auch dadurch, weil Ahmed Bouhamidi in Halbzeit zwei kaum zu stoppen war. "Er ist mit Abstand der schnellste Spieler in dieser Liga", stellt Bräu fest. Mit sieben Toren stellte er seinen eigenen persönlichen Bestwert für diese Saison auf. Vor allem den 1:1-Situationen im Positionsangriff und auch im Tempogegenstoß waren die Gegner kaum gewachsen.

Mit 16 Punkten haben Partenkirchens Handballer alle Trümpfe für den Klassenerhalt in der Bezirksliga Alpenvorland in der Hand und können bei der Auswärtsfahrt am kommenden Samstag beim Spiel gegen die SG Biessenhofen/Marktoberdorf alles klarmachen.

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