Leichtathletik

Dabei sein war alles

Garmisch-Partenkirchen – Der Olympische Gedanke lautet: „Dabei sein ist alles.“ Das galt auch für die fünf Nachwuchsleichtathleten der LAG Garmisch-Partenkirchen am vergangenen Wochenende. Allein schon ihre Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften der U16 in Stuttgart war ein riesiger Erfolg für Jule Geidner, Allegra Nowak, Celina Eveillard, Lisa Erhardt und Johanna Guggemoos.

Gewonnen hatten die LAG-Talente schon im Vorfeld, wenn man bedenkt, wie hoch die Normen für die Titelkämpfe lagen. Der 4x100-Meter-Staffel mit Geidner, Nowak, Eveillard und Erhardt gelang das erst beim finalen Wettkampf vor der DM, auch die Steigerung der eigenen Bestleistung (51,28 Sekunden) war dafür vonnöten. Genau diese Zeit peilte das Quartett auch in Stuttgart an, wollte nochmals schneller sein – egal, für welche Platzierung das dann auch reichen mochte. Doch der Wunsch ging nicht in Erfüllung. Mit 51,54 Sekunden war nach dem Vorlauf schon wieder Schluss. Von Enttäuschung war bei den vier Athleten dennoch keine Spur. „Überhaupt nicht, sie waren wirklich happy“, erzählte Trainerin Franziska Kieweg. Auch den Umgang mit dem so ungewohnt professionellen Umfeld bei der DM meisterten die Nachwuchssportler. „Sie waren konzentriert und die Wechsel haben gut funktioniert. Sie haben das wirklich toll gemacht“, lobte Kieweg.

Galt ebenso für Guggemoos, die sich gleich in zwei Disziplinen qualifiziert hatte. Im Kugelstoßen konnte sie nicht an ihre Bestleistung von 13,12 Metern anknüpfen, ihr weitester Versuch landete bei 12,29 Metern. Doch für diese Disziplin hatten sich lediglich fünf Athletinnen qualifizieren können, womit Guggemoos deutschlandweit die fünftbeste Kugelstoßerin dieser Altersklasse ist. Auch im Hammerwerfen verpasste sie das Finale der besten Acht. Ihrer persönlichen Bestweite von 42,10 Meter kam sie aber sehr nahe mit 41,88 Meter und belegte damit Rang elf. Die Konkurrenz ist derweil in ganz anderen Dimensionen unterwegs. Fabienne Schäfer von der LG Nord Berlin schnappte sich den Titel mit 53 Metern. „Manche sind gefühlt körperlich drei Jahre weiter“, erzählte Kieweg. Zudem konzentrieren sich die Top-Athletinnen bereits explizit auf die Wurfdisziplinen.

Das kommt nun auch auf vier der LAG-Talente nach der Sommerpause hinzu, steigen sie bis auf Erhardt doch in die U18 auf. „Der Fokus wird nicht ausschließlich auf einer einzelnen Disziplin liegen, aber sie werden sich ab Herbst mehr spezialisieren“, verriet Kieweg. Und die Ergebnisse bei der DM sollten ihnen weiteren Rückenwind geben. Denn allein schon dabei gewesen zu sein, ist ein großer Erfolg.

(Patrick Hilmes / GAP-Tagblatt)

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